Gemeinsam Gefühle besprechen

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Sie sind nie weg. Doch wenn wir sie nicht aktiv pflegen, erfragen und immer wieder mal benennen, scheinen sie verloren zu gehen – und werden erst durch einen Vertrauensbruch wieder nach oben gebracht.

Ein negatives Schockerlebnis kann in einer Partnerschaft eine Vielzahl starker Emotionen hervorbringen wie Wut, Trauer, Enttäuschung, Verletzung, Verwirrung, und nicht zuletzt Angst. Diese Gefühle nun, in diesem Teil des klärenden Prozesses, anzusprechen, ist für beide Partner:innen wichtig – sowohl für die Person, die das Vertrauen gestört hat, als auch für diejenige, die verletzt wurde.

 

Anerkennung der Gefühle

Die eigenen Gefühle und die der geliebten Person sollen validiert werden. Es ist wirklich wichtig anzuerkennen, dass alle Gefühle berechtigt sind und nicht ignoriert oder heruntergespielt werden können. Gleichwohl können genau hier bereits besondere Reizdynamiken vorhanden sein (das erkennen Sie daran, ob Sie beim Lesen hiervon ein gutes oder bereits gereiztes Gefühl haben). Nicht selten haben Gefühlsgespräche eine Eigendynamik in der Beziehung bekommen, bei der klassischerweise eine Person in eine gewisse Gefühlsbetonung geht, und die andere Person schnell abschaltet, nicht mehr zuhört oder – wie ich oft gern metaphorisch sage – „den Stecker zieht“ und aus dem Kontakt geht.

Dennoch: gemeinsam im therapeutischen Prozess in eine Gefühlsvalidierung zu gehen, ist wichtig, glauben Sie mir. Der therapeutische Raum soll dann auch sicher sein für den Ausdruck von Gefühlen voreinander, wo Ihr Beide / Sie Beiden offen sprechen könnt, ohne Angst vor Urteil oder Vergeltung.

 

Verstehen des emotionalen Impacts

In einem nächsten Schritt wollen wir verstehen, wie der Vertrauensbruch jede Person emotional beeinflusst hat. Wir wollen Verletzungen, Ängste und Bedürfnisse thematisieren.

Dabei wird es darum gehen, dass sich ein:e Partner:in auch in die Lage des anderen versetzt und ein neues / aktualisiertes Verständnis für deren Erfahrungen und Gefühle entwickelt.

Gefühle besprechen müssen Beide neu lernen – weil sie es zuvor nicht taten oder es eine dysfunktionale Dynamik gab (s.o.), deswegen kommen Sie ja zu mir. Gefühle auf eine konstruktive Weise zu kommunizieren, ohne den anderen anzugreifen – das ist die Kunst. Zum Beispiel statt „Du hast mich verletzt“ könntest Du / könnten Sie „Ich fühle mich verletzt, wenn…“ sagen (hierzu auch unter „Kommunikation“ der 7 Herzenswünsche nachlesen).

 

Bearbeitung der Emotionen

Jede:r verarbeitet Gefühle auf ganz eigene Weise. Und so können wir das auch in der Therapie halten. Wir können individuell an Deinen Gefühlen arbeiten, vor der anderen Person (die nur zuhört) und in einem eigenen, kleinen Fenster – oder separat in einer Einzelsession, ganz so, wie es sich richtig anfühlt.

Schließlich werden unsere Gespräche sowieso wieder darauf abzielen, gemeinsam durch die Emotionen zu gehen und zu einem gemeinsamen Verständnis zu kommen.

Ich biete Euch hierfür Anleitung und Unterstützung, um die ganz sicher komplexen Gefühle zu „finden“, richtig zu benennen und zu verarbeiten. Ein Vertrauensbruch ist wie ein Erdspalt, der sich in einer relativ festen Bodentektonik auftut, und darunterliegende Emotionen wieder freigibt.

 

Gefühle besprechen – Raum für Heilung

Ich möchte Sie einladen, mit gebotener Geduld und Zeit zu Ihrer Beziehung zu arbeiten. Wir müssen erkennen, dass die Verarbeitung von Emotionen nach einem Vertrauensbruch tatsächlich etwas Geduld und Zeit braucht – und oft wird hierbei nicht nur der „Vertrauensbruch“ selbst geheilt (wie ich schon mit der Erwähnung des ‚Monsters‘ in den Märchen andeutete). Heilung ist ein Prozess und kein Ereignis.

Man könnte fast sagen: Voraussetzung für einen gelungenen Heilungsprozess ist die Bereitschaft, die notwendige Zeit und Energie zu investieren. Das gilt für Euch / für Sie Beide, nicht unbedingt für die Anzahl der Paartherapiestunden.

Bei der Verarbeitung von Gefühlen nach Vertrauensbruch geht es darum, einen Weg zu finden: Wie können beide Partner:innen ihre Emotionen auf eine gesunde und wieder konstruktive Weise neu ausdrücken und miteinander austauschen.

 

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