Gruppen-Therapie oder -Coaching, Workshop oder Training, im Stuhlkreis oder auf Sitzkissen… – vielleicht spukt jetzt ja Einiges von solchen Begriffen in Ihrem/Deinem Kopf herum. Ich möchte darum bitten, das einfach wegzuschieben. Das ist völlig egal erst einmal.
Wenn eine Gruppe interessant ist, dann stimmt „die Chemie“. Und am Anfang fremdeln Alle sicher etwas, das ist ja völlig normal. Nicht Jede*r ist von Natur aus ein Gruppenmensch.
Hier erfährst Du mehr über die möglichen Vorteile der Gruppentherapie mit Paaren:
Die Unterstützung einer Gemeinschaft
Das Paar als Dyade kann die eigene Bindung gut spüren bei Begegnungen mit anderen Paaren. Das ist etwas Gutes. Zudem können sich mehrere Paare (bis zu 5) auch gegenseitig unterstützen, und dem Gefühl der Problemisoliertheit entgegenwirken: indem sie sehen, dass die Anderen ähnliche „Probleme“ haben oder kennen. Die Gruppe kann hierin ein wertvolles Gefühl der Zugehörigkeit und des Verständnisses schaffen.
Lernen durch Beobachtung
Im Zweierprozess ist es weniger möglich, und gleichzeitig haben wir Alle uns so sozialisiert und viele unserer zwischenmenschlichen Fertigkeiten auf diese Weise angeeignet: durch die Beobachtung Anderer. Auch als Paar können Sie (könnt Ihr) von den Erfahrungen und den Bewältigungs-/Verhaltensstrategien der Anderen immer etwas lernen.
Ein interessiertes Beobachten, wie Andere (Paare) kommunizieren, wie sie bestimmte Themen behandeln und ihre Probleme versuchen anzugehen, kann sehr wertvolle Einblicke in eigene, ähnliche Dynamiken geben.
(„Fremde“) Perspektiven erzeugen Dynamik
Die verschiedenen Sichtweisen und Lösungsansätze der (vier) anderen Paare können neue Ideen für das „eigene Problem“ liefern. Unterschiedliche Hintergründe und Erfahrungen der Paare können ein Spektrum an Eindrücken und auch neuen Einsichten bieten. Manches Verhalten geriet vielleicht in den Jahren außer Acht oder wurde in dieser Art so noch nicht erwogen. Es ist ein Strauß von kleinen bis großen Anregungen, die Sie erhalten, und auch ein aktives Positionsbeziehen dazu (sich mit einer Idee identifizieren oder eben gerade nicht identifizieren zu können) bietet viele Möglichkeiten, Bewegung in eine festgefahrene Situation zu bringen. So oder so sind es wertvolle Erkenntnisse.
Toleranz ist ein aktiver Prozess und keine passive Haltung.
Was wir im Gesellschaftlichen mit verschiedenen Kulturen, politischen Ansichten, etc. erfahren (und vielleicht ja gerade zunehmend verlernen) gilt auch für zwischenmenschliche Momente, bis hin zum ganz persönlichen Bereich des Beziehungsalltags:
„Ich bin so [Version A], und Du bist so [Version B]“ könnte der Beginn von persönlicher, intimer und respektvoller Begegnung sein, und nicht ihr Ende.
Wir sprechen jedoch manchmal Dinge gar nicht an, weil wir denken, ‚dass es dann zu Ende geht‘. Das Gegenteil ist jedenfalls auch möglich.
„Vom Zauber gelungener Kommunikation“ (& Interaktion)
Unsere Gruppe ermöglicht es uns, Kommunikationsthemen auf eine ganz andere Weise zu bearbeiten, als es in der Einzeltherapie möglich ist. Irgendwie ja auch klar, weil wir 5 verschiedene Nuancen haben, (ähnliche) Gespräche zu führen, und die uns an- und abgucken können. Wir erarbeiten Eure speziellen Kommunikationsmuster und üben (neue) gute Verhaltensweisen inspirativ ein.
Eine Gruppentherapie für Paare bietet grundsätzlich ja die Möglichkeit zur Verbesserung sozialer Fähigkeiten, die auch außerhalb der Partnerschaft wichtig sind.
Dieser inhaltliche Aspekt ist gut denkbar für eine Art Coaching- oder Workshopcharakter, den die Gruppe dann gemeinsam bildet. Die Prozessformen einer Paartherapie Gruppe sind variabel und reichen von Workshops zu psychodynamischen (Paar)Therapiegruppen.
Wenn es Ihnen/Euch thematisch vor allem um eine bessere Kommunikation miteinander geht – ein sehr häufiges Anliegen – können wir dazu recht erhellend über paarspezifische Dynamiken gemeinsam arbeiten.
— Diesbezüglich hier eine erste Regel: Bei der Kontaktaufnahme / Eurem Interesse kreuzt bitte im Formular an, woran Ihr vorrangig interessiert seid: gemeinsam Themen zu Kommunikation besprechen (eher Workshopcharakter), gruppendynamische Paartherapie (Feedback, Reflexionen, Gruppentherapie), oder beides, etc.
Reflexions- & Feedbackschleifen
Die Ursuppe systemischer Theorie und ihrer Anwendungsgebiete: die Feedbackschleife. Natürlich gibt sie uns bei Reflexionen mit 5 Paaren entscheidende Impacts. Sie erhalten / Ihr erhaltet (einzeln und als Paar) ja nicht nur Feedback von mir als Therapeuten, sondern auch Reaktionen von anderen Gruppenmitgliedern – verbal, paraverbal, dynamisch. Fast Alles erzeugt Resonanzen bei allen Anderen, was zu einer tieferen Reflexion und/oder Einsichten führen kann. Diese psychodynamischen Prozesse moderiere ich mit langer Erfahrung. Es soll natürlich immer auch ein Schutzraum bleiben für Dich/Sie persönlich, für Sie/Euch als Paar, und für die Gruppe nach außen. Ein Balanceakt, wie bei Vielem im Leben – und nicht jede Wahrheit ist gemütlich, das ist ja klar.
Hinter dem Widerstand liegt die Lösung
Resonanzen und offenes Feedback können helfen, blinde Flecken aufzudecken und weitere Perspektiven zu gewinnen. Dies wäre, im Kontrast zum Kommunikationsthema davor, eine eher Gruppentherapeutische Form, und weniger ein Workshopcharakter.
Ich denke, es wird mehr und mehr deutlich, dass wir uns den Prozess nach unseren Wünschen und Bedürfnissen, unter Beachtung der Gruppendynamik, so gestalten können, wie es gut ist.
Motivation und Engagement
Als vorletztes benannt: Wenn Sie an einer Gruppe teilnehmen, können die entstehenden Verbindungen motivierend wirken und das Engagement der Paare stärken, zum Reflektieren und gemeinsamen Arbeiten zu kommen.
Auch so etwas wie eine Verpflichtung gegenüber der Gruppe (neudeutsch „Comitment“) trägt dazu bei, dass Paare kontinuierlich an ihren Themen arbeiten und nicht vorzeitig aufgeben.
Kosteneffizienz bei der Gruppentherapie mit Paaren
Zu guter Letzt werde ich allein wegen der Praktikabilität noch erwähnen: Für Viele ist Paartherapie oder -coaching eine kostspielige Angelegenheit, und Sie hatten deswegen vielleicht Vorbehalte, damit zu beginnen.
Hier ist eine Gruppentherapie natürlich kostengünstiger als einzelne Paartherapiesessions (mit jeweils 80min) – denn es kann ganz anders kalkuliert werden. Die Raumkosten sind zwar höher und die Vor- und Nachbereitungszeit intensiver – doch am Ende teilt sich dies ja durch mehrere Paare. Das könnte Euch eventuell eher ermöglichen, eine gemeinsame Arbeit miteinander und aneinander in Betracht zu ziehen.
— An dieser Stelle sei eine weitere Regel genannt: bei der Auswahl der Paare, die ich im Vorfeld durchführe, achte ich darauf, dass keine starken Konfliktthemen Einzelner die Gruppe zu stark definieren mögen. Ich stelle die Gruppen in kurzen Vor- bzw. Kennenlerngesprächen (online) so zusammen, dass eine möglichst produktive Dynamik entstehen kann. Dabei lass ich mir auch Zeit, und starte erst, wenn es nach meiner Einschätzung eine gute Gruppe ergibt.
Falls Sie also ein ganz konkretes (Paar)Konfliktthema haben, sollten Sie (zuvor) eine tatsächliche Paartherapie erwägen. Wir können das zusammen im Vorgespräch herausfinden, und Sie können das dann gemeinsam mit mir (falls Ressourcen frei sind) oder natürlich woanders (vor einer Gruppentherapie) bearbeiten.
Hier kannst Du Dich für die Gruppentherapie mit Paaren eintragen (Link)