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>>> Sicherer Bindungsstil – das Ideal
Grundsätzlich gilt: Alle Bindungsstile bedeuten nicht ein festgelegtes Verhalten, aber so etwas wie eine Tendenz im Verhalten, und es sind dynamische Prozesse. Jede vereinfachende „Kategorisierung“ ist natürlich insofern eine Trivialisierung in gewissem Maße – doch helfen uns solche Kategorien gleichzeitig, Zusammenhänge zu verstehen. Ok, also los.
Im Erwachsenenalter äußert sich ein sicherer Bindungsstil in unseren Beziehungen oft in einer solchen Art und Weise:
Menschen mit sicherem Bindungsstil vertrauen darauf, dass ihre Partner:innen für sie da sind. Klingt ganz simpel, ist aber gar nicht mal so selbstverständlich. Gleichzeitig fühlen sich diese Personen auch wohl damit, unabhängig zu sein und eigene Dinge zu tun.
Außerdem sind Personen mit sicherem Bindungsstil grundsätzlich in der Lage, situativ relativ offen über ihre Gefühle oder Bedürfnisse zu sprechen. Sie hören auch den Gefühlen und Bedürfnissen ihrer Partner zu – also halten das eine angemessen lange Zeit aus, ohne vermeidend abzulenken. Stichwort: offene Kommunikation (auch einer der 7 Herzenswünsche).
Diese Menschen haben auch recht realistische Erwartungen an ihre Beziehungen und verstehen bzw. akzeptieren, dass niemand 100%ig perfekt ist. Sie sind grundsätzlich gewillt, sowohl gute als auch schwierige Phasen in einer Beziehung auszuhalten oder mitzugehen. Sie haben realistische Erwartungen.
Konflikte geschehen ja in jeder Beziehung und sind geradezu unvermeidlich. Menschen mit sicherem Bindungsstil schaffen es hierin relativ gut, sich nach einem Streit emotional wieder zu „erholen“ und sehen Konflikte auch als Gelegenheit zu neuen Lösungen und (persönlichem) Wachstum. Stichwort: Emotionale Resilienz und Konfliktfähigkeit. Ehrlich gesagt, ist hier Niemand immer 100% resilient, das wäre auch schon wieder merkwürdig.